Falkplatz I, Geschichte wiederholt sich – oder nicht?
Ein Beitrag aus historischer Sicht zum Mauerpark
Als die OHG Simon&Bloch 1904 den südlichen, etwa 5 Hektar großen Teil des Platzes N an die Stadt verkaufte, konnte sie sich die Hände reiben, sie hatte ein Schnäppchen gemacht!
Bis dahin hatte sie sich, durch die Parzellierung und Verpachtung, des ihnen gehörigen Geländes, rings um den Platz N, sowieso schon ein beträchtliches Vermögen verdient.
Allerdings warf ein städtischer Platz, wie im Bebauungsplan vorgesehen, dummerweise keine Rendite ab. Deshalb feilschten Simon&Bloch mehrere Jahre mit der Stadt. Solange wurde das Gelände eben verpachtet, wenn auch ohne Gewinn. Um wenigstens einen Teil gewinnbringend zu vermarkten, bot die Offene Handelgesellschaft der Stadt an, ca 2/3 des Patzes in öffentliche Hand zu geben. Die Stadt ging darauf ein – Rest siehe oben.

So wurde der Platz N eben der Platz N1 „Falkplatz“, seiner Fläche um mindestens 1/3 beraubt, zugunsten privater Spekulanten und ihrer Gewinne.
Zu fragen ist, ob sich Ähnliches nicht heute wiederholt?
Es geht um den Mauerpark und um die Verwertung eines Teils durch die Vivico.
Der historische Kompromiss von 1904 ähnelt irgendwie dem Vorschlag des Stadtradts Gothe und seiner Genossen aus der Bürgerwerkstatt.
Muss man sich immer über den Tisch ziehen lassen, gibt es keine Lehren aus der Geschichte?
P.S. Übrigens ging die OHG Simon&Bloch nach dem erfogreichen Deal in Liquidation. Die Vivico ist seit 2007 an die CA Immo AG Wien für 1.03 Mrd Euro verkauft worden.
Hartmut Dold